Die Düneberger Pulverfabrik
Informationen rund um die ehemalige Pulverfabrik Düneberg und den heutigen Überresten.
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Die Pulverfabrik Düneberg
Max von Duttenhofer pachtete 1876 das Grundstuck der Besenhorster Sandberge. In der Nähe lag die Dynamitfabrik von Alfred Nobel.
Düneberg liegt nur etwa vier Kilometer elbabwärts von Alfred Nobels 1867 gegründeter Dynamitfabrik Krümmel. Diese räumliche Nähe ermöglichte eine effiziente technologische und logistische Zusammenarbeit: Krümmel lieferte Vorprodukte wie Nitroglycerin und Nitrocellulose-Masse, während Düneberg sich auf die Endfertigung spezialisierte.
Warum war die Düneberger Pulverfabrik in den Besenhorster Sandbergen?
Die Wahl des Geländes in den Besenhorster Sandbergen, einem hügeligen Dünengebiet im Elbe-Urstromtal, war primär sicherheitstechnisch motiviert. Die natürliche Topographie erlaubte es, die explosionsgefährdeten Fabrikationsgebäude durch Sandwälle voneinander zu trennen und somit die Auswirkungen von Explosionen zu minimieren – ein notwendiger Sicherheitsfaktor für die Sprengstoffproduktion. Hinzu kamen die entscheidenden logistischen Vorteile: Die Anbindung an die Elbe und die Nähe zum Hamburger Hafen, dem größten europäischen Import- und Exporthafen, sicherten den kostengünstigen Bezug von Rohstoffen (wie Glycerin) und den globalen Vertrieb der Endprodukte. Die Nutzung der Binnendünen für Rüstungszwecke etablierte das Areal bereits in seinen Anfängen als Konfliktzone zwischen industrieller Notwendigkeit und Naturnutzung.

Zum Ende des zweiten Weltkrieges sollen rund 1800 Bomben auf das Gebiet gefallen sein.
Was nicht durch die Bomben zerstört wurde, haben die Allierten nach dem Krieg gespengt.
Angeblich haben die Geesthachter viele der Überreste nach dem Krieg abgetragen um sie zum Aufbau zu verwenden. Daher findet man ggf. weniger Überreste im östlichen Teil der Besenhorster Sandberge.
Der größte Teil der Besenhorster Sandberge ist frei zugänglich. Zeitweise wurden die Ruinen eingezäunt, was aber scheinbar nicht lange gehalten hat. Aktuell gibt es Gefahrenhinweise, die man auch beachten sollte, da es immer wieder mal tiefe Löcher in den Ruinen gibt.
Der westliche Teil unter dem Namen Kringel ist heute nicht zugänglich, da Übungsgelände der Hamburger Polizei.

Die beiden bekanntesten Ruinen und in den meisten Karten eingezeichneten stehen im südöstlichen Teil beim Schwarzen Weg. Es sind die ehemalige Werkstatt und Tischlerei der Pulverfabrik.

Auch wenn man im gesamten Gebiet noch Überreste wie Laternen, Mauern oder Überreste von Gebäuden findet, sind die meisten größeren Überreste im westlichen Bereich zu finden. Auf der Karte habe ich einige dieser Ruinen verortet.

